1996

Das vergangene Tätigkeitsjahr begann außnahmsweise mit einer außerordentlichen Vollversammlung. Diese fand am 12. Jänner statt, und diente zur Genehmigung der neuen Vereinsstatuten. Die Jahreshauptversammlung hingegen fand am 21. Jänner in der Musikhalle von Kurtinig statt. Nach der Verlesung der verschiedenen Berichte, teilte uns der Kapellmeister Johann Finatzer offiziell mit, daß er unsere Kapelle nach dem Osterkonzert verlassen würde, da er in Kürze einrücken müsste. Im allgemeinen Teil der Versammlung wurden einige Termine bekanntgegeben, und jeder konnte noch seine Meinung sagen, bzw. Verbesserungsvorschläge machen.

Am 4. Februar stand nach mehreren Pausejahren, wieder einmal ein Kichenkonzert auf dem Programm. Mit Werken wie “Funeral March”, “Wassermusik” und “Locus Iste”, schafften wir es, die voll besetzte Kirche für eine gute halbe Stunde zu begeistern.

Am 18. Februar besuchten wir anläßlich der Andreas-Hofer-Feier gemeinsam die Hl. Messe und umrahmten die anschließende Gedenkfeier.

Am Sonntag, den 3. März fuhren wir gemeinsam nach Lana, von wo aus wir mit der Seilbahn zum St. Vigiljoch hinauf fuhren. Dort unterhielten wir uns den ganzen Tag auf einer tollen und zugleich waghalsigen Rodelpiste.

Am 29. und 30. März zogen wir in Zweiergruppen von Haus zu Haus, um unsere Ostergrüße zu überbringen. Gleichzeitig verteilten wir die Einladungen zu unserem Osterkonzert und nahmen die Jahresspende von der Dorfbevölkerung entgegen.

Am 31. März nahmen wir wie alle Jahre an der Palmsonntagsfeier teil.

Am Ostersonntag, den 7. April, erreichten wir wieder unseren musikalischen Höhepunkt mit dem traditionellen Osterkonzert im Kulturhaus von Kurtinig. Wie üblich, war der Saal bombenvoll mit Zuhörern aus nah und fern. Mit Stücken wie “A Good Day”, “Bauernfehde”, “Norwegischer Tanz Nr. 2″, “Finale alla Horn Pipe aus der Wassermusik”, “Mit Pauken und Trompeten”, “Rhapsody of Scotland”, “The Beatles” und “Mars der Medici”, konnten wir unser musikalisches Niveau preisgeben. Die auf das Osterkonzert folgende Zeit, sah für unsere Kapelle alles andere als rosig aus. Verzweifelt suchten wir nach einem neuen Kapellmeister, doch leider ohne Erfolg. Sogar ein Artikel in der Tageszeitung Dolomiten half uns nicht weiter. Als wir schon beim Aufgeben waren, brachte uns unser Vizeobmann Norbert einen kleinen Hoffnungsschimmer. Er fand eine Person, welche vielleicht Interesse haben könnte, unsere Kaplelle zu leiten. Es handelte sich um Renzo Mosca aus Lavis. Natürlich waren wir anfangs erstaunt, denn noch nie gab es in der Geschichte unserer Kapelle, und wahrscheinlich auch nicht in jener der restlichen Kapellen Südtirols, einen italienischsprechenden Kapellmeister. Nachdem die ganzen Musikantinnen und Musikanten befragt wurden, beschlossen wir Herrn Renzo Mosca probeweise für einen Monat unsere Kapelle dirigieren zu lassen. Anschließend kamen wir zum Schluß, daß wir mit Renzo sehr zufrieden waren, und auch er strengte sich sehr an, unsere Sprache zu lernen. Trotz einiger Schwierigkeiten mit der Aussprache der Umlaute, lernte er nahezu bei jeder Probe einen neuen Ausdruck dazu.

Am 30. April begleiteten wir die Erstkommunikanten von der Volksschule in die Kirche. Anschließend umrahmten wir das Fest mit einem Marschkonzert.

Am Sonntag, den 5. Mai, zogen wir gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr in die Kirche ein, wo diese ihren Patron, den Hl. Florian, feierte. Eine Bläsergruppe umrahmte die Hl. Messe musikalisch. Nach der Messe hielt die gesamte Musikkapelle ein kurzes Marschkonzert und anschließend waren wir alle zu einem Frühschoppen im Garten des Kindergartens eingeladen.

Am Sonntag, den 19. Mai waren wir zum 14. Alpenregionstreffen der Schützen in Mezzocorona eingeladen. Nachdem wir an der Feldmesse teilgenommen hatten, mußten wir unter strömendem Regen durch die Dorfstraßen marschieren. Leider brachte dieses Mißgeschick einige unerwünschte Folgen für unsere Trachten und Instrumente mit sich.

Am 24 Mai brachten wir unserem Bürgermeister Walter ein kleines Geburtstagsständchen, worauf wir freundlicherweise zu einem Teller Gulaschsuppe im Gasthof Teutschhaus eingeladen waren. Am 9. Juni, nahmen wir an der Frohnleichnams- und am 15. Juni an der Herz-Jesu-Feier teil.

Am Mittwoch, den 19. Juni waren wir alle bei den “Garbe” zu einem Grillabend eingeladen. Wir feierten nämlich den Polterabend unserer langjährigen Musikantin Angelika Mayr. Nach einem üppigen Grillteller und einigen Gläschen, waren wir noch zu einem Kellerbesuch in der Villa Karneid eingeladen, um die Nachspeise zu essen und noch ein frisch angezapftes Bier zu trinken.

Am 23. Juni organisierten wir unserem ältesten Ehrenmitglied Fritz Teutsch ein Geburtstagsständchen zu seinem 90. Geburtstag.

Vom 28. Juni bis zum 5. Juli fand erneut die Jungbläserwoche mit der Musikkapelle Salurn satt. Da das Haus in Gfrill bereits vergeben war, konnten wir das Haus des “Solis Urna” in San Lorenzo in Banale benutzen. Da mit dem Haus auch das Personal “mitgeliefert” wurde, und wir uns in Mitten des Dorfes befanden, mußten wir unser Temperament sehr stark zügeln. Diese Einschränkung galt sowohl für die Kinder als auch für die Aufseher. Das Abschlußkonzert mit anschließender Grillfeier fand am Freitag, den 5. Juli vor einem sehr zahlreichen Publikum statt.

Am 9. Juli begleiteten wir die Großmutter unseres Obmannes Kurt, Frau Agnes Sanin zu Grabe.

Am 13. Juli hatten wir wieder einen Grund zum Feiern. Unsere Kassierin Angelika Mayr gab ihrem Martin das Ja-Wort. Bereits in den frühen Morgenstunden wurde Angelika von süssen Klängen einer Bläsergruppe ahnungslos aus den Federn geholt. Nach einem üppigen Sektfrühstück, konnte sie sich auf die Hochzeit vorbereiten. Nach der kirchlichen Feier erwarten wir das frisch verheiratete Paar mit einem Hochzeitsständchen. Während Martin seine Fähigkeiten in einem Geschicklichkeitsspiel unter Beweis stellen mußte, durfte sich Angi als Klarinetten-Solisten engagieren – natürlich von unserer Kapelle begleitet. Vom 26. bis 27. Juli und vom 16. bis 17. August waren wir wieder auf der Schutzhütte Contrin zu Gast. Wie im letzten Jahr, hielten wir am Abend ein Platzkonzert für die dort anwesenden, bzw. eigens für uns angewanderten Bergfreunde.

Am 2. und 3. August fand das traditionelle Dorffest auf dem Programm. Für Stimmung und gute Laune sorgten die “Seiser”. Erstmals gab es auch einen “Pinterkeller”, wo die jüngeren Festbesucher bei lauter Musik mit Sangria und Bier ihren Durst stillen konnten.

Der zweite Festtag begann leider unter einem schlechten Stern, denn schon um 19.00 Uhr begann ein starker Regen, welcher bis 21.00 Uhr andauerte. Pech gehabt!

Am 10. August umrahmten wir den alljährlichen Lorenzikirchtag in Laag mit einem Einmarsch und einem Konzert.

Am 18. August waren wir schon wieder auf einem Kirchtag, diesmal aber im Pustertal, genauer gesagt in Percha, wo wir am Festplatz ein Konzert hielten.

Am 24. August nahm eine Fahnenabordnung an der Beerdigung unseres langjährigen Ehrenmitgliedes Hans Gabalin in Tramin teil.

Am 25. August stand schon wieder ein Kirchtag auf dem Programm. Dieses Mal zog es uns nach Fai della Paganella. Am Vormittag nahmen wir an einem Einmarsch in die Kirche teil und anschließend umrahmten wir die Prozession durch die Dorfstraßen. Zu unserem Glück mußten wir diesmal nicht mehr so weit wandern, um unser wohlverdientes Mittagessen zu bekommen. Am Nachmittag unterhielten wir dann noch das Publikum mit einem Konzert.

Am 30. August organisierten wir im Garten der Volksschule den Freundschaftsabend und gleichzeitig das Sommerabschlußkonzert, an welchem sehr viele Kurtiniger teilgenommen haben. Zwei Tage später waren wir am Schwarzenbach in Auer eingeladen, um das Fest des AVIS mit der Umrahmung der Hl. Messe und einem zweiteiligen Konzert zu verschönern.

Am 18. Oktober ging es mit den Musikproben wieder los, denn am Sonntag, den 27. Oktober nahmen wir wie üblich am Erntedankfest teil, und hielten anschließend ein kurzes Marschkonzert.

Am 29. Oktober nahmen wir am Geburtstagsständchen für unseren Herrn Pfarrer, anlässlich seines 60. Geburtstages teil.

Am 11. November begannen wir laut Tradition den Martinikirchtag mit einem Weckruf. Trotz regnerischem Wetter verkauften wir alle Würstchen und auch der Wein (heuer erstmals hausgemachter) kam bei den Leuten gut an.

Am 24. November, Cäciliensonntag, gestalteten wir zusammen mit dem Chor die Hl. Messe. Zwei Stücke wurden erstmals vom Chor und der Musikkapelle gemeinsam vorgetragen. Nach dem üblichen Marschkonzert vor der Kirche, brachten wir noch unserem Ehrenmitglied Fritz Teutsch ein kleines Marschständchen. Bevor wir zum Mittagessen ins Kulturhaus gingen, gab es noch einen einen Umtrunk mit dem Chor und der Feuerwehr in der Feuerwehrhalle. Das Mittagessen wurde uns freundlicherweise von Popo und Yvonne zubereitet.

Am 13. Dezember wünschten wir uns gegenseitig “gut Holz”. Wir hatten nämlich gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr einen Kegelabend in Kurtatsch organisiert.

Auch heuer verschönerte eine Bläsergruppe die Rorateämter in der Adventszeit und den Heiligen Abend mit den bekanntesten Weihnachtsmelodien.

Hiermit beende ich nun meinen Bericht und wünsche dem neuen Ausschuß, welcher heute gewählt wird, eine gute Zusammenarbeit.

Peter Ranigler

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