2004

Das Vereinsjahr 2004 begann wie üblich mit der Vollversammlung am 23. Januar in unserem Probelokal. Sie startete mit dem üblichen Prozedere, d.h. Begrüßung durch den Obmann, Tätigkeits- und Kassabericht sowie der Ehrung des fleißigsten Musikanten. Der Chartstürmer war Daniel Pedrotti, der vom (fast) letzten Platz im Jahr 2002 nunmehr die Top-Platzierung mit sagenhaften null Absenzen erreichte und so seinen Bruder Lukas mit seinen zwei Absenzen in den Schatten stellte. Eine solche Steigerung wäre bei allen wünschenswert, konnte aber leider bei den wenigsten im Jahr 2004 erreicht werden, wenn man die Probenstatistik betrachtet. Ein besonderes Novum stellte bei der Vollversammlung auch die Verlesung des Tätigkeits- und Kassaberichts der BigBand dar, welche mit stolz von ihren Leistungen berichtete.

Der Tätigkeitsbericht wurde diesmal aus praktischen Gründen allerdings mit dem allgemeinen Tätigkeitsbericht vereint.

Der erste Auftritt im Jahr fand am 20. Februar in Laag statt, als eine Bläsergruppe zur Andreas-Hofer-Feier spielte. Weniger feierlich endete der Tag mit der Beerdigung von Maria Maffei, bei der wir musikalisch unser Mitleid zum Ausdruck brachten.

Der Faschingstag am 21. Februar und die Andreas-Hofer-Feier in Kurtinig am 22. Februar wurden ebenfalls von einem traurigen Ereignis überschattet, denn bereits am 24. Februar brachten wir auch Ottilie Teutsch zu Grabe.

Gut einen Monat später, am 28. März, war eine Abordnung bei der Jubiläumsfeier für Andreas Anegg zugegen.

Einen Tag bevor wir am 4. April die Palmsonntagsprozession in Kurtinig musikalisch umrahmten, zeigten sich die Kurtiniger Bürger spendabel: Wir klingelten nämlich an jeder Haustüre, um für eine Unterstützung unseres Vereins zu bitten. Manchen Sammlern wurde aus Zeichen der Solidarität mit der Musikkapelle sogar ein Ständchen mit dem Akkordeon geboten.

Einen großen Abstand hielt das Publikum beim Auftritt der BigBand im Pavillon des Fleurs in Meran am 17. April. Wir verdarben nicht etwa das Buffet sondern die Akustik des hohen Sales sorgte für einen hohen Schallpegel den wir nur schwer in den Griff bekamen.

Die Musikkapelle konnte sich heuer erstmals – mit Unterstützung der Raika Salurn – ein farbiges Programmheft für das Frühjahrskonzert am 18. April leisten! Darin wiedergegeben war auch die Programmfolge mit „Schneidig Vor“ von Julis Fucik, „Emotionen“ von Kurt Gäble, „Dolomitenzauber“ von Sepp Thaler, „Tancredi“ von Gioacchino Rossini und nach der Pause „Happiness March“ von Marc Witman, „Stockholm Waterfestival“ von Luigi di Ghisallo, „Herb Alpert Golden Hits“ arrangiert von Steve McMillan und „Voci di Donna“ arrangiert von Donald Furlano. Die Leitung hatte Kapellmeister Renzo Mosca über, Dr. Manfred Mayr begleitete wieder durch das Programm. Es versteht sich von selbst, dass das im Teutsch-Mayr-Hof aufgeführte Konzert ein voller Erfolg war.

Die Erstkommunion in Kurtinig fand am 25. April statt.

Viel aufregender war aber war das Wertungsspiel in Algund am 1. Mai, an dem die BigBand teilnahm. Vielleicht lag es am wuchtigen Bassverstärker, den wir auf die Bühne schleppten, vielleicht verstanden die Juroren die fetzige Blues-Musik nicht oder vielleicht hatten sie einfach keinen guten Geschmack. Jedenfalls blieb uns eine Auszeichnung verwehrt. Trotzdem können wir inoffiziell den Publikumspreis für uns beanspruchen, denn wir staunten nicht schlecht als das Publikum spontan den Tequila-Song mitsang. Einen schöneren Preis kann ein Musiker doch gar nicht bekommen! Wir wollten eigentlich noch lange weiterspielen, doch unsere Zeit wahr leider sehr beschränkt.

Weißwurst und Weißbier gab es am nächsten Tag, den 2. Mai, als Belohung für ein Ständchen anlässlich der Floriani-Feier in Kurtinig. Der Feuerwehr sei Dank!

Den Familien der Musikanten war der Sonntag am 9. Mai gewidmet. Gino und Fritz verwöhnten die Gaumen der hungrigen Mäuler mit ihren Kochkünsten – leider nicht auch meinen…

Am 16. Mai bekamen auch in Laag einige Buben und Mädchen ihre erst Kommunion. Die Musikkapelle war dabei und spielte ein Ständchen.

Einen runden Geburtstag feierte die Freiwillige Feuerwehr Kurtinig am 29. Mai mit ihrem 100-jährigen Jubiläum. Bei der in diesem Zusammenhang stattgefundenen Messfeier sorgten wir für die musikalische Umrahmung. Viele Feuerwehr-Abordnungen der näheren Gemeinden waren zugegen und auch Landeshauptmann Luis Durnwalder gab sich die Ehre. Dieser sprach nach Anregung unseres Obmanns Norbert Stevanato auch die Notwendigkeit eines neuen Probelokals für die Musikkapelle zusammen mit dem neuen Gerätehaus für die Feuerwehr an. Auch der Kurtatscher Bürgermeister Oswald Schiefer unterstrich dies in seiner Rede. Na dann dürfen wir mal hoffen… Natürlich durften sowohl der Landeshauptmann als auch der Feuerwehrkommandant einen Marsch dirigieren bevor wir unser Konzert spielten.

Die Jubiläumsfeier wurde am nächsten Tag mit einem Frühschoppen weitergeführt. Diesmal spielte die BigBand ihr abwechslungsreiches Repertoir.

Am 1. Juni war anlässlich des Alpenregiosfestes des Welschtiroler Schützenbundes die Piazza Duomo in Trient besetzt von Schützenkompanien, Schützen- und Musikkapellen jeder Herkunft. Wir hatten die Ehre, die Messfeier musikalisch umrahmen zu dürfen. Anschließend marschierten wir durch die Strassen Trients zum Festplatz, was aufgrund der hohen Anzahl an Teilnehmern eine recht lange Schlange bildete…

Nicht ganz so umfangreich gestaltete sich die Fronleichnamsprozession am 13. Juni in Kurtinig oder die Herz-Jesu Prozession am 20. Juni welche wir jeweils musikalisch begleiteten.

Am 21. Juni verabschiedeten wir uns (vertreten durch eine Abordnung) vom verstorbenen Salurner Musikkameraden Thomas Mayr.

Am 26. Juni spielte die BigBand beim Frühschoppen nach dem Beach-Volley-Turnier auf dem Kurtiniger Sportplatz. Die Bühne musste erst von Schlafmützen freigeräumt werden und die vorhandene Verstärkeranlage war auch „etwas“ überdimensioniert aber wir und die meisten unserer Zuhörer hatten trotzdem unseren Spass.

„Auf nach Budapest!“ hieß es am 8. Juli. Nach dreijähriger Pause haben wir wieder eine Kulturfahrt nach Dorog in Ungarn unternommen. Die Reise diente zum kulturellen Austausch mit dem dortigen Ungarndeutschen Blasmusikverein und wurde zusammen mit der Reiseagentur „Musik-Land“ organisiert. Letztere wurde von unserem Reiseführer Joseph vertreten, welcher uns während des gesamten Aufenthalts in Ungarn begleitete. Nach der Zimmereinteilung und einer ersten Verkostung des ungarischen Bieres gab es ein gemeinsames Mittagessen im Hotel (mit dem versprochenen Aprikosenschnaps). Gleich danach brachen wir zu einer Stadtrundfahrt durch Budapest auf. Dabei besichtigten wir den Heldenplatz und die Fischerbastei. Anschließend fuhren wir in die Pusta (Lajosmizse), wo wir die Reitkünste der „Chicos“ bewundern konnten. Der nächste Tag war wohl der Höhepunkt unserer Ungarnreise. Nach dem Mittagessen fuhren wir mit dem Bus nach Dorog (ca. 40 km nördlich von Budapest) wo wir vom Doroger Blasmusikverein musikalisch begrüßt wurden. Anschließend bereiteten wir uns für das gemeinsame Konzert im Konzerthaus von Dorog vor. Im Saal waren bereits über 100 Zuhörer aus Dorog anwesend, als der örtliche Musikverein das Konzert mit der Tiroler Hymne „Zu Mantua in Banden“ eröffnete. Im Gegenzug spielten wir die ungarische Hymne, für welche wir großen Beifall erhielten. Nachdem beide Kapellen einige Musikstücke vorgetragen hatten, wurden die zuvor ausgetauschten Märsche gemeinsam gespielt. Unser Bürgermeister Walter Giacomozzi, welcher auch an der Reise teilnahm, überbrachte zum Auftakt seiner Ansprache die Grüße der Gemeinde. Er nutzte auch die Gelegenheit, um auf die Gemeinsamkeiten der beiden sprachlichen Minderheiten aufmerksam zu machen. Ein Vertreter der Ungarndeutschen Minderheitenverwaltung begrüßte in seiner Ansprache den kulturellen Austausch mit Südtirol. Nach dem Austausch verschiedener Gastgeschenke, wurden wir vom Doroger Blasmusikverein zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen, wo wir reichlich Gelegenheit hatten, uns besser kennen zu lernen und zu feiern. Am nächsten Tag traten wir nach dem Frühstück die Heimreise an, wobei wir einen kurzen Abstecher in Stift Melk machten. Leider blieb nur wenigen Zeit, die prachtvolle Stadt in der Nacht zu besichtigen. Trotzdem haben wir viele schöne, interessante und teilweise auch …ähm… schockierende Erinnerungen mit nach Hause gebracht, auf die ich jetzt aber nicht weiter eingehen will.

Einen der größten Erfolge konnte die BigBand am 22. Juli auf dem Dorfplatz in Kaltern verzeichnen. In Standing Ovations motivierte uns das Publikum immerzu bis wir fast jedes Stück doppelt und den Ansatz bis zum Boden gespielt hatten. („nur mit der Zahlung hat’s ein wenig gehappert…..“ – Kommentar vom Kassier)

Der nächste Auftritt der BigBand fand am 18. Juli in Deutschnofen statt. Dabei machten sich bereits erste Fans unserer Band auf sich aufmerksam. Irgendwann werden doch auch Groupies folgen? ;-)

Vom 24. bis 30. Juli fand in Gfrill das traditionelle Musikjugendlager in Zusammenarbeit mit der Musikkapelle Salurn statt. Die musikalische Gesamtleitung hatte Giovanni Dalfovo und zahlreiche Lehrer kümmerten sich um die einzelnen Register. Beim Abschlusskonzert, welches ausnahmsweise bereits am Donnerstag stattfand, konnte sich jeder über die Leistung und den Enthusiasmus der Jungmusikanten überzeugen und anschließend seinen Magen füllen. Am Freitag gab es dann das traditionelle Lagerfeuer mit anschließender Polternacht.

Am 10. August stand der traditionelle Lorenzi-Kirchtag in Laag auf dem Programm, wofür einige fleißige Musikanten früh aufstehen durften – einer zu früh…

Das zehnte Mal in Folge und bestimmt nicht das letzte Mal waren wir am 15. August auf der Schutzhütte Contrin zu Gast. Alle Bergfreunde wurden mit unserem Konzert und Polenta begrüßt. Natürlich ließen es sich einige Musikanten nicht nehmen, bereits am Vortag „aufzusteigen“.

Am 22. August hielten wir ein Marschkonzert beim Zivilschutz-Fest im Bozen ab.

Eigentlich war im Jahr 2004 ein Austauschkonzert mit der Musikkapelle Faedo geplant, aber Petrus machte uns mal wieder einen Strich durch die Rechnung. So fiel unser Konzert in Faedo aus und uns blieb nur das gemeinsame Essen. Die Musikkapelle von Faedo machte trotzdem ihren Gegenbesuch am 27. August und hielt auf dem Kurtiniger Dorfplatz ihr Konzert ab. Wir sorgten währenddessen für Speis und Trank. Um das überschüssige Bier kümmerten sich dann die Faedaner…

Die letzte Messe seiner „Karriere“ als Kurtiniger Pfarrer hielt Hochw. Reinhard Lazzeri am 29. August ab. Eine Bläsergruppe spielte in der Kirche und anschließend machten wir ein Ständchen. Zwei Tage später wurde eine große Abschiedsfeier organisiert. Jeder Verein verabschiedete sich auf seine Weise vom Pfarrer – die Musikkapelle hielt ein Marschkonzert ab, solange das Wetter mitspielte. Der neue Pfarrer, Hochw. Konrad Morandell, wurde später am 4. September mit einem Marsch begrüßt.

Ein weiteres Begräbnis gab es am 29. September – diesmal begleiteten wir Toni Teutsch zu Grabe.

Nach der Erntepause bereiteten wir uns für die Erntedankfeier am 24. Oktober vor. Da unser langjähriger Kapellmeister Renzo Mosca nicht weiter zur Verfügung stand hat ihn unser neuer Kapellmeister Christian Franzelin aus Montan abgelöst. Trotzdem sollten wir aus organisatorischen Gründen mit Renzo noch zu Cäcilia einen Auftritt haben.

Zuvor stand aber der Martini-Kirchtag auf dem Programm. In aller herrgottsfrüh spielte eine Bläsergruppe den Weckruf und tagsüber wurden heiße Würstel verkauft.

Unsere Schutzpatronin Cäcilia feierten wir am 21. November mit der musikalischen Umrahmung der Messfeier und anschließendem Essen. Wir verabschiedeten und bedankten uns bei Renzo für seinen treuen Dienste mit einem Gruppenfoto und einer Magnumflasche. Bei der Cäciliafeier wurde auch bekannt gegeben, dass der Ausschuss einstimmig die Ehrenmitgliedschaft für unser Gründungsmitglied Erwin Mark bestimmt hat, nachdem dieser vor der Erntepause die Musikkapelle im Guten verlassen hat. Erwin hat die Ehrenmitgliedschaft mit Dank angenommen.

Man kann von einem tragischen Jahr 2004 sprechen, denn am 25. November und 4. Dezember verabschiedeten wir uns jeweils von Anna Pedoth und Luis Tell. Wie üblich wurde die Prozession von Trauermärschen begleitet und am Friedhof „Ich hatt’ einen Kameraden“ gespielt.

Am 28. November hatte die BigBand einen kurzen Auftritt in Mezzolombardo wo unsere Musik erstmals auch von Starsängerin Angie Pedron, unterstützt von unserer Nadine, abgerundet wurde. Die kleine Show-Einlage, bei der „Something Stupid“ von Robbie Williams kurzfristig durch einen kräftigen Jodler ersetzt wurde, erstaunte das Publikum nicht schlecht – und vor allem die Ansagerin. Dummerweise dauerte das Aufstellen der Beschallungsanlage länger als das eigentliche Konzert.

Eiskalt ging es am 24. Dezember zu, als eine Bläsergruppe die Strassen Kurtinig’s mit Weihnachtsklängen erfüllten.

Als Belohnung für das erfolgreiche Jahr 2004 spendierte sich die BigBand am 29. Dezember ein Pizzaessen im Restaurant „Terzer“ in Kurtatsch. Dabei waren auch die Aushilfen Werner Sanin und Laslo Gottardi eingeladen, die uns bei einzelnen Konzerten unterstützt haben.

Der Ausschuss der Musikkapelle kam dann seinerseits am 7. Januar 2005 zum Genuss als das Ausschussessen mitsamt den Kassarevisoren im Papa Joe’s in Neumarkt angesagt war. Verdursten mussten wir eigentlich auch nicht gerade…

Der letzte Tag im Vereinsjahr wurde am 20. Januar mit einem Kegelabend in Kurtatsch beendet. Auf vier Bahnen versuchten wir so viele Kegel wie möglich niederzustrecken. Nachdem auch vier „Christbäume“ gefällt waren durften wir unseren Hunger bei einem Teller Nudeln stillen.

Nun bin ich endlich am Ende meines Tätigkeitsberichts angelangt. Ich danke allen für die Aufmerksamkeit und hoffe, dass Stil und Inhalt des Berichts auf Zustimmung treffen. Bedanken möchte ich mich auch beim Ausschuss für die gute Zusammenarbeit und beim mir aufgetragenen Korrekturleser Peter für… keine Fehler. Unserem neuen Kapellmeister Christian wünsche ich viel Freude und Erfolg mit der Musikkapelle Kurtinig. Vielen Dank.

Udo Giacomozzi, 21.01.2005

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